Zum Hauptinhalt springen

Trauer und Corona

Die Corona-Krise bedeutete einen so unmittelbaren und radikalen Einschnitt in unserem Leben, wie ihn wohl nur die wenigsten schon einmal erfahren hatten. Tatsächlich war der latente Zustand der Anspannung und Ungewissheit für uns alle neu. Die Krise ist als epochemachendes Ereignis in unser kollektives Bewusstsein eingegangen. Auf absehbare Zeit werden viele von uns unterscheiden zwischen dem Leben vor und dem Leben nach Corona.

 

Hier geht es zum Arbeitskreis Trauer und Corona

Unser Engagement

Schon im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wurde offenbar, dass Corona auch eine Ausnahmesituation der Trauer bedeutete. Beisetzungen und Trauerfeiern waren von strikten Kontaktbeschränkungen betroffen. Auf Selbstverständlichkeiten wie das gegenseitige Umarmen, das tröstende Beisammensein während der Trauerfeier und das anschließende Zusammensitzen mit Familie und Freunden musste teilweise verzichtet werden. Auf diese Missstände haben wir frühzeitig und gemeinsam mit vielen Partnern aufmerksam gemacht.

Vielfach wurde der Trauerprozess auch dadurch erschwert, dass Familie und Freunde die Sterbenden nicht – oder nur stark eingeschränkt – begleiten durften. Diese Grenzerfahrungen werden noch Jahre und Jahrzehnte nachwirken und viele Angehörige ihr Leben lang begleiten.

Im Rückblick muss klar festgestellt werden: Jeder Trauerfall unter Coronabedingungen stellte eine emotionale Zumutung für die Angehörigen dar. Im Interview mit der 'Stiftungswelt' sprach unser Kulturbeauftragter, Dr. Simon J. Walter, im März 2021 deshalb über die Pandemie als Ausnahmesituation der Trauer (ab S. 36). Im selben Monat erschien auch die von unserer Stiftung mitkonzipierte Broschüre Corona: Bestattung in Zeiten der Pandemie.

Der Arbeitskreis

In der Pandemie pflegten wir mit vielen und verschiedensten Partnern einen breiten, teilweise öffentlichen Dialog über die Herausforderungen, die Corona für unsere Bestattungs- und Trauerkultur bedeutete. Ausgangspunkt dafür war vor allem der interdisziplinäre Arbeitskreis Trauer und Corona.

Im Arbeitskreis treffen sich auch weiterhin Vertreterinnen und Vertreter unter anderem aus den Bereichen Bestattung, Medizin, Pflege und aus den Geisteswissenschaften. Einmal im Quartal wird online zu wechselnden Themenschwerpunkten referiert und diskutiert. Dabei gibt es jeweils einen Impuls aus der Theorie und einen anschließenden aus der Praxis. Die Schirmherrschaft oblag bislang unseren Partnern an der Universität Bonn. Seit 2023 liegt sie beim gemeinnützigen Verein Lebenswege Niederrhein e. V.

Die Teilnahme und Mitarbeit im Arbeitskreis ist allen Interessierten auf Anfrage möglich. Bitte wenden Sie sich dazu direkt an die Initiatorinnen, die Sie gerne in den Verteiler des Arbeitskreises aufnehmen und zu den digitalen Sitzungen einladen.

Dr. Ursula Engelfried-Rave, Universität Koblenz: engelfried.rave@gmx.de
Kerstin Leyendeckermail@kerstinleyendecker.de
Eva Kerstinginfo@Lebenskunst-Kersting.de