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Wo lassen sich in Deutschland verstorbene Muslime und Musliminnen beerdigen?

Seit dem Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei 1961 wurden die allermeisten Muslime und Musliminnen mit türkischen Wurzeln, die in Deutschland verstarben, in die Türkei überführt und dort beerdigt. Nach sunnitischer Lehrmeinung sollten verstorbene Muslime und Musliminnen aber dort beerdigt werden, wo der Tod eintritt. Wie kommt es dazu, dass diese theologische Vorgabe kaum beachtet wurde? Welche Gründe sind für eine Beerdigung in Deutschland oder der Türkei ausschlaggebend? Wer lässt sich eher in die Türkei überführen und wer wird eher in Deutschland beerdigt?

Umfänglich werden in dieser Arbeit die verschiedenen Aspekte einer islamischen Bestattung beschrieben. Dazu gehört das Jenseits im Islam, der Ablauf einer islamischen Bestattung vom Eintritt des Todes, über die rituelle Waschung bis hin zum Transport und zur Beerdigung auf einem islamischen Friedhof. Aber auch die islamische Trauerkultur sowie Grab- und Friedhofsgestaltung werden dargestellt. Auch welche Gebote, Verbote und Empfehlungen für eine islamische Bestattung in Deutschland umgesetzt werden können und welche Probleme es dabei gibt, wird erörtert.

Özgür Uludağ war Bestatter eines islamischen Bestattungsinstituts. Er studierte Islamwissenschaft in Hamburg und schloss sein Studium in Münster ab. Anschließend wurde er in Kiel 2020 promoviert. 2021 wurde er Praxisfellow am AIWG in Frankfurt.

https://www.lit-verlag.de/isbn/978-3-643-15205-3