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Eine deutschlandweit einmalige Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur Kassel widmet sich ab den 10. September 2021 einem schwierigen und herausfordernden Thema: dem Suizid und dem Umgang damit. Das Projekt wird geleitet von Dr. Dirk Pörschmann, Direktor Museum für Sepulkralkultur und Kuratorin Tatjana Ahle sowie dem Suizidologen Prof. Dr. Reinhard Lindner als wissenschaftlichem Leiter von der Universität Kassel, Institut für Sozialwesen und Leiter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro). Gemeinsam mit Studierenden hat Prof. Dr. Lindner Impulse für das Konzept der Ausstellung gegeben. Die Studierenden bieten auch begleitende Gesprächs- und Beratungsmöglichkeiten an.

INHALT

Der Suizid ist ein verschwiegenes Leiden in unserer Gesellschaft. Etwa 10.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland durch eigene Hand, die meisten in schweren psychischen, sozialen und körperlichen Notlagen. Das Schweigen, das ihr Sterben begleitet wirkt tödlich. Deshalb ist das öffentliche Gespräch über den Suizid, seine Ursachen und seine Folgen ein gesellschaftliches Anliegen. Dem widmet sich eine Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur in Kassel, das sich seit 1992 mit den Themenfeldern Sterben, Tod, Trauer und Gedenken befasst. In Kooperation mit der Universität Kassel sowie weiteren nationalen und internationalen Partner*innen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft entsteht die Ausstellung „Suizid – Let’s talk about it!“ Über zeitgenössische künstlerische sowie kultur- und sozialgeschichtliche Exponate wird ein Referenzrahmen um die Phänomene gelegt, die rund um die Themen Suizid und Suizidalität erfahrbar werden. Über Stimmen Betroffener, epidemiologische Daten und inhaltsbezogene Forschung auf dem Gebiet der Human- und Geisteswissenschaften sucht das Museum mit diesem Projekt einen Weg, eine neue Sprache für die Annäherung an Suizid und Suizidalität und die daran knüpfenden Erfahrungshorizonte von Schmerz, Trauer und Schweigen, aber auch Humor zu finden.

Künstlerische Arbeiten: Benjamin Akachukwu Chukwuemeka, NGA (Malerei), Felix Dolah, GER (Kohle auf Papier), Shelley Jacobson, NZL (Prints), Georg Kolbe, GER (Plastik), Steffen Kverneland, NOR (Graphic Novel), Edgar Martins, GB (Fotografie), Bjørn Melhus GER (Video), Philip Nitschke AUS/NL (Objekt), Thijs Rijkers NL (Installation), Pat Sullivan AUS & Otto Messmer USA (Trickfilm), Jaan Toomik EST (Spielfilm), Nicole Torke GER, (Installation), Donna J. Wan USA (Fotografie), Francesca Woodman USA (Fotografie). Cartoons: von der Galerie für komische Kunst (Caricatura Kassell) Kulturhistorische Exponate: u.a. aus der Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel (Gemälde und Skulpturen), dem Museum für Sepulkralkultur, und weitere Artefakte sowie historische und zeitgenössische Dokumente.

BEGLEITBUCH

Zur Ausstellung erscheint eine umfassende Begleitpublikation, die Vertiefungen einzelner Themen enthält, die über Interviews, Essays und künstlerische Auseinandersetzungen auf vielstimmige Wiese eingebracht werden. Die Publikation dient der Ausstellung und dem Begleitprogramm als ergänzende Plattform für aktuelle Forschungsergebnisse und öffnet über künstlerische Auseinandersetzungen einen assoziativen Denkraum.

SYMPOSIUM

Im Januar 2022 findet im Gießhaus der Universität Kassel das Auftaktsymposium mit den international renommierten Wissenschaftler*innen Annette Erlangsen, PhD (DK), MD Mark J. Goldblatt (USA) und Prof. em. Dr. Phil. Thomas Macho (AT), Künstler*innen sowie Menschen, die das Thema Suizid in ihrem (Berufs-)Alltag begleitet, statt. Im Sinne von „Let's talk about it!“ und der Verknüpfung verschiedenster Disziplinen und Blickwinkel wird das Publikum zur aktiven Gesprächsteilnahme eingeladen.

BEGLEITPROGRAMM

Für die Dauer der Ausstellung wurde ein umfangreiches Begleitprogramm konzipiert. Das Museum wird dadurch für ein halbes Jahr zur Bühne für Kulturschaffende und zum Zentrum der Auseinandersetzung mit philosophischen, juristischen, interkulturellen und -religiösen und humanwissenschaftlichen Fragen zum Suizid werden.

PODCAST

„Wie stellt man Suizid aus?“ www.uni-kassel.de/go/podcasts.“

KOOPERATIONEN UND PARTNER*INNEN

Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher Beirat begleitet seit 2019 das Projekt. Um das Thema in die Gesellschaft zu tragen, wurden Kooperationen mit kulturellen und forschenden Einrichtungen in Deutschland, Österreich und Neuseeland geschlossen: u.a. mit dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften / Kunstuniversität Linz in Wien, dem Depot Artspace, Neuseeland, der Museumslandschaft Hessen Kassel und der Caricatura, Galerie für Komische Kunst Kassel. Seit Planungsbeginn ist der führende Suizidologe und Leiter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro), Prof. Dr. Reinhard Lindner, Institut für Sozialwesen, Universität Kassel, als wissenschaftlicher Leiter Teil des Projektteams.

 

KURATOR*INNEN

Direktor Dr. Dirk Pörschmann, Tatjana Ahle // Museum für Sepulkralkultur Prof. Dr. Reinhard Lindner // Universität Kassel, Institut für Sozialwesen

GESTALTER

Pascal Kress // Ruven Wiegert https://thefloorshow.de / https://www.ruvenwiegert.de

ADRESSE

Museum für Sepulkralkultur | Weinbergstraße 25-27 | D-34117 Kassel T. +49 561 91893 0 | info@sepulkralmuseum.de | www.sepulkralmuseum.de

ÖFFNUNSGZEITEN

Dienstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr | Montag geschlossen Während der Laufzeit der Ausstellung finden mittwochs ab 18 Uhr und freitags ab 19 Uhr öffentliche Veranstaltungen statt. Aktuelle Termine und Themen finden Sie unter www.sepulkralmuseum.de

KONTAKT

Jutta Lange | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit // Museum für Sepulkralkulur T. +49 561 91893 // pr@sepulkralmuseum.de Prof. Dr. Reinhard Lindner // Universität Kassel / Institut für Sozialwesen / Fachgebiet Theorie, Empirie und Methoden der Sozialen Therapie // T. +49 561 804-2841 / reinhard.lindner@uni-kassel.de

für alle Fotos und Abbildungen gilt © Museum für Sepulkralkultur