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Memento Mori 4.0

Die neue Generation der Bestatter*innen

Was bewegt einen jungen Menschen, Bestatterin oder Bestatter zu werden? Und wie verändert sich das eigene Leben, wenn man sich immer wieder mit dem Tod beschäftigt?

»Für mich lag die Herausforderung darin, den Beruf pietätvoll und gleichzeitig nah und authentisch zu zeigen. Ich habe mich einfach komplett dem Handeln der Projektteilnehmer*innen angepasst und habe still teilgenommen. Solch eine optimale Situation bekommt man nur mit Vertrauen und viel Zeit realisiert. Beides durfte ich erfahren.«

Andreas Teichmann, Fotograf

»Es war uns als Stiftung ein absolutes Anliegen, das Projekt von Andreas Teichmann durch unsere Förderung zu ermöglichen – und wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt in ein derart beeindruckendes Buch gemündet ist.«

Andreas Niehaus, Vorstandvorsitzender

Das Projekt

Der Fotograf Andreas Teichmann aus Essen hat von Oktober 2021 bis August 2023 insgesamt 16 junge Bestatterinnen und Bestatter besucht und im Arbeitsalltag begleitet. Eine/n in jedem Bundesland. Aus diesen Besuchen ist ein Konvolut an Bildern und Eindrücken entstanden, das in dieser Form einzigartig ist. Die Lektüre macht das Bestatterhandwerk als innovativen Beruf und als klaren Bestandteil der öffentlichen Daseinsfürsorge erlebbar. Gleichzeitig lässt das Projekt die Protagonistinnen und Protagonisten sprechen: mit ihren Gedanken, Wünschen und Gefühlen – privat wie beruflich.

»Der Beruf ist für mich eine unheimliche Aufgabe, aber auch mit großer Erfüllung verbunden… Die unmittelbare Resonanz der Menschen und die wirklich echte und ehrliche Rückmeldung in einer Situation im Leben, wo viele wirklich nicht weiter wissen. Das ist sehr erfüllend… Ich merke, dass es einen unheimlichen Bedarf gibt an Empathie und ein offenes Ohr in dieser Situation. Ich kann meine Stärken, die ich habe, dort wirklich für etwas Gutes einsetzen…«
Teilnehmer*in

Die Zusammenarbeit

Von den ersten Gesprächen im März 2021 bis zur Veröffentlichung des Bildbands im September 2024 haben wir das Projekt intensiv begleitet und auf vielfache Weise unterstützt. Uns war schnell klar: Ein solches, bundesweit angelegtes Projekt kann die Bestattungskultur in Deutschland authentisch und repräsentativ sichtbar machen – und den Menschen, die diese Kultur in ihrer Arbeit nicht nur prägen, sondern tatsächlich leben, ein Gesicht und eine Stimme geben. Diesem doppelten Anspruch sind Andreas Teichmann und die Teilnehmerinnnen und Teilnehmer gerecht geworden.

»Es gibt so viele Möglichkeiten, dieses starre, konservative Konzept von der Trauerfeier oder Beerdigung einfach aufzubrechen. Ich glaube, wenn unsere Branche sich insgesamt ein bisschen mehr öffnen würde, dann würde die Gesellschaft auch entsprechend nachziehen.«
Teilnehmer*in

Die Ausstellung

Noch bis zum 16. Februar 2025 sind Auszüge des Projekts im Museum für Sepulkralkultur in Kassel zu sehen. Anschließend soll Memento Mori 4.0 auf weiteren Wegen gezeigt und zugänglich gemacht werden. Sobald diese Pläne spruchreif sind, informieren wir hier auf der Seite sowie natürlich per Newsletter und auf unseren verschiedenen Kanälen.

»Mein Wunsch für die Zukunft wäre auf jeden Fall, dass man in der Gesellschaft offener über den Tod sprechen kann, eventuell auch über den eigenen Tod. Dass der Beruf des Bestatters mehr in die Gesellschaft integriert wird und nicht immer nur am Rande steht, über den niemand sprechen möchte. Ich wünsche mir auch, dass die Gesellschaft bei dem Thema lockerer wird und man auch von den zu strengen Ritualen und Bräuchen loskommt, so dass man individuell so gestalten kann, wie es eben für jeden persönlich passt.«
Teilnehmer*in

Die Teilnehmer*innen

Memento Mori 4.0 sind Rebecca Lindner (Nordrhein-Westfalen), Pearl Friedrich (Sachsen), Johannes Eichberger (Rheinland-Pfalz), Emily Maichle (Baden-Württemberg), Max Michal (Bayern), Jasmin Przybylsky (Berlin), Tim Schamborski (Schleswig-Holstein), Kay Seemann (Hamburg), Tim Osterndorff (Bremen), Merrick Rohwer (Niedersachsen), Hans Dieckmann (Brandenburg), Antonia Gneist (Sachsen-Anhalt), Linda Heiland (Mecklenburg-Vorpommern), Esther Fuß (Hessen), Franziska Ritscher (Thüringen) und Zoe Duchêne (Saarland).